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Medizin gegen Gold: Venezuelas Rückkehr zum Tauschhandel
6. Januar 2018 | Wirtschaft | Finanzen | Goldreporter
In Venezuela erlebt die Bevölkerung das klassische Modell einer Hyperinflation. Eine Waren- und Devisenverknappung zwingt viele zur Rückkehr zum Tauschhandel. Das gilt selbst für den Staat. Gold spielt dabei erneut eine wichtige Rolle. Venezuela leidet seit Jahren unter einer Wirtschafts- und Finanzkrise. Das erdölreiche, aber industrieschwache Land ist abhängig von Warenimporten. Doch dem Staat gehen die Devisen aus. Waren des täglichen Bedarfs haben sich drastisch verteuert. Die jährliche Inflation wurde zuletzt auf 1.000 Prozent geschätzt. Im November wurden erstmals Geldscheine mit einem Nennwert von 100.000 Bolivar in Umlauf gebracht.
Die Regierung um Präsident Nicolás Maduro hat bereits mehrfach Staatsgold verpfändet, um an US-Dollar zu kommen. Zuletzt war sogar ein Swap-Deal mit der Deutschen Bank im Volumen von 1,7 Milliarden Dollar geplatzt. Geschätzte 40 Tonnen Gold aus nationalen Beständen gingen dabei flöten (Venezuela verliert Gold aus Swap-Deal mit Deutsche Bank).
Im Alltag der Venezolaner erlebt der Tauschhandel bereits immer größere Verbreitung. Denn selbst das Inflationsgeld ist vielerorts nicht in ausreichender Menge verfügbar, wie Medien berichten. Die ganze Entwicklung erinnert an die Folgen einer klassischen Hyperinflation, wie man sie 2008/2009 zuletzt in Simbabwe erlebt hat. Seinerzeit schürfte die Landbevölkerung verzweifelt nach Gold, um Zahlungsmittel für lebenswichtige Dinge aufzubringen (siehe: Wenn Gold wieder zu Geld wird).
Erkenntnis: Wer Gold hat, hat immer Geld. Aber selbst das Gold geht natürlich irgendwann zur Neige.
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