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„Nur eine Frage der Zeit“ – Cybersicherheitsexperte warnt vor digitalem 9/11
5. Februar 2018 | Grenzwissenschaften | Kriege | Revolutionen | Wirtschaft | Finanzen | Wissenschaft | Forschung | Sputnik
Nahezu alle Bereiche des privaten und staatlichen Lebens sind mittlerweile in entwickelten Gesellschaften digital vernetzt, vieles wird über Algorithmen gesteuert. Der Cybersicherheitsexperte Lars Hilse hat in einem Interview für Sputnik erklärt, welche Gefahr der Online-Terrorismus und die Cyber-Kriminalität in der Zukunft hervorbringen werden.
Laut Hilse konnte man bereits im Jahr 2014 erkennen, dass der nächste 9/11 (verheerender Terroranschlag auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 – Anm.d.Red.) eine „Cyber-Version des 9/11-Angriffes“ sein wird.
Im Jahr 2015 hätten sich diese Prognosen bereits teilweise bewahrheitet, als beispielsweise islamistische Terroristen vom „Cyber-Kalifat“ den französischen TV-Sender TV5Monde angegriffen und elf Satellitenstationen lahmgelegt hätten.
Weitere noch viel verheerendere Angriffe seien absolut möglich, da etwa die digital vernetze Infrastruktur der Strom- und der Wasserversorgung offen und anfällig gegen großangelegte Cyber-Attacken wäre.
„Da all diese Infrastruktur so verwundbar ist, denke ich, es ist nur eine Frage der Zeit, bis jemand auf die ‚clevere‘ Idee kommt, das alles auseinanderzunehmen“, so der Cyber-Experte.
Ebenfalls anfällig für Cyber-Manipulationen seien auch Kryptowährungen wie etwa Bitcoin. Internet-Kriminelle könnten sich mit den digitalen Währungen bereichern und dabei verschiedene Sicherheitsmechanismen umgehen.
Das Problem gefälschter Online-Währungen werde jedoch definitiv nicht das größte sein, schließlich gebe es auch massive Fälschungen von „echtem“ Geld. Auch bei der Einführung des Euro habe es massive Sorgen darüber gegeben, dass die neue Währung leicht zu fälschen sein werde.
Kryptowährungen seien in diesem Zusammenhang also nicht anfälliger gegen Kriminelle als normale Währungen.
Die meisten Sorgen sollten sich die Staaten somit laut dem Sicherheitsexperten nicht um mögliche Finanzverluste wegen Manipulationen mit Online-Währungen machen, sondern klar darum, dass Cyber-Terroristen versuchen werden, lebenswichtige Infrastruktur lahmzulegen oder reale militärische Konflikte zu provozieren.
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