
Familien, die Familienbetten nutzen, weisen meist einen kindorientierten, alternativen und liebevollen Erziehungsstil auf. Co-Sleeping bietet für Babys und ihre Mütter viele Vorteile (Bild: pixabay)
Zusammen schlafen im Elternbett mach Kinder stark und schlau
12. April 2019 | Autarkie | Freies Leben | Bewusstsein | Spiritualität | Familie | Soziales | Gesundheit | Ernährung | connectiv.events
Darf ein Kind überhaupt im Elternbett schlafen?
Diese Frage wird sehr unterschiedlich beantwortet. Gerade die junge Generation Eltern ist da recht aufgeschlossen. Die Älteren und besonders Leute über 75 Jahren finden das meistens ganz unmöglich. Eine Liste von Gründen sprechen aus Sicht der alten Generation dagegen. Das Kind könnte von den Eltern im Schlaf erdrückt werden. Nun, dann haben diese Leute wohl wirklich nie ihr Kind mit im Bett gehabt. Denn sonst wüssten sie, dass so ein kleiner Strops es spielend schafft, sich so breit zu machen, dass er beide Eltern bis an die äußeren Bettkanten drängt. Man wälzt sich nicht im Schlaf auf das Kind. Das passiert einfach nicht. Zweiter Einwand, das Kind würde „verzogen“, weil es seinen Willen bekommt. Gegenfrage: Was ist an dem Instinkt des Kindes, bei seinen Eltern geschützt und geborgen zu sein denn falsch? Inwiefern ist dieses Bedürfnis des Kindes etwas Unstatthaftes? Und bekommt das Kind nicht auch seinen Willen, wenn es einsam im Bettchen weint – und die Eltern dann eben doch hinlaufen müssen? Oder will man ernsthaft verlangen, das ängstliche und weinende Kind einsam im Dunkeln liegen zu lassen? Im Elternbett schlafen die Kleinen wie die Engelchen, kein Weinen, keine Schlafstörung und es ist für Eltern und Kinder sehr, sehr kuschelig und schön. Drittes Argument: Wer das Kind zu sich ins Bett lässt, bekommt es nie wieder raus. Genau. Wer kennt sie nicht, die erwachsenen Kinder, die nicht aus dem Elternbett wollen und noch ihre eigene Hochzeitsnacht darin verbringen? Eltern, die ihre kleinen Kinder mit im Bett haben, berichten übereinstimmend, dass die Kinder von selber irgendwann lieber in ihrem eigenen Bettchen schlafen.
Kinder brauchen die Nestwärme
Vor tausenden von Jahren überlebten Babys und Kleinkinder die Nacht ohne den elterlichen Schutz oft nicht. Daher suchen Kinder evolutionär bedingt bei Dunkelheit und Nacht die Nähe ihrer Eltern. Denn während des Schlafens geben Kleinkinder jegliche Kontrolle über ihren Körper und die eigenen Sinne ab. Sie brauchen die Eltern, um sich sicher und beschützt zu fühlen.
Schlaf-Expertin Nicola Schmidt nennt das Schlafen im Elternbett „Co-Sleeping“ oder „Familienbett“. Laut Frau Schmidt bietet das viele Vorteile für die Kleinen. Das Schlafen in der Geborgenheit bei den Eltern ist ein ungeheurer Plusfaktor für die kindliche Entwicklung. Sogar für die Entwicklung der geistigen Fähigkeiten: Kinder, die im Bett der Eltern schlafen, haben später sogar einen höheren IQ.
Der gemeinsame Schlaf als Hilfe zur Selbstregulation
So unterschiedlich die menschlichen Kulturen rund um den Globus sind, in einem sind sie sich einig: Kleine Kinder gehören nachts in die Nähe ihrer Eltern. Mit einer Ausnahme: der modernen westlichen Welt. Da nehmen die meisten Eltern an, kleine Kinder sollten schon deshalb im eigenen Bettchen schlafen, weil sie sonst nicht selbstständig würden. Ein gemeinsames Bett sei nicht „normal“. Das stimmt sogar. Hier bei uns ist das „Familienbett“ nicht die Norm. Historisch und weltweit betrachtet sieht es aber schon anders aus: Das Familienbett ist in vielen Kulturen die ganz normale Art, wie Familien die Nacht verbringen. In den nichtindustrialisierten Ländern schlafen laut einer Studie nahezu die Hälfte der Kinder im Elternbett. Ist dies nicht der Fall, schlafen sie zumindest im selben Raum.
Betrachtet man aber einmal näher, was das gemeinsame Schlafen für Wirkungen hat, erkennt man staunend, wie wichtig die körperliche Nähe des Babys zur Mutter ist. Ganz nah bei der Mutter zu sein unterstützt nämlich wichtige Körperfunktionen des Kindes:
„Das Schlafen am Körper der Mutter verhilft Babys nicht nur zu einem stabileren Herzschlag und Atmungsrhythmus, sondern hilft ihnen auch, ihre Wärme besser zu halten. In den ersten Wochen und Monaten kann das Baby nämlich seine Wärme selbst noch nicht gut regulieren und ist zumindest unter klimatischem Stress – und der war vor der Zeit beheizter Häuser nur allzu real – von Auskühlung bedroht. Messungen zeigen, dass im eigenen Bettchen schlafende Säuglinge eine niedrigere Körpertemperatur haben als gestillte, bei ihrer Mutter im Bett schlafende Babys – Säuglinge scheinen den Körper ihrer Mutter also auch als wohlfeile Energiequelle zu nutzen.
Dabei regulieren sich Mutter und Kind wie über eine Art gemeinsamer Thermostat wechselseitig: Zu Beginn des Haut-zu-Haut-Kontaktes steigt die Hauttemperatur zunächst bei der Mutter, dann auch beim Baby, über etwa eine Stunde ganz langsam an. Ist ein Plateau erreicht, sinkt die Hauttemperatur der Mutter wieder – um erneut anzusteigen, wenn die Hauttemperatur des Babys abfällt.
Damit spricht vieles dafür, dass die Mutter für das Kind an ihrer Seite eine Art Reifungsstütze ist, die dem vergleichsweise unreif geborenen Menschenkind erlaubt, seine körperlichen Funktionen rascher zu entwickeln.
Genau wie bei der Temperaturregulierung scheinen sich Mutter und Kind auch bei der Schlaftiefe intuitiv abzustimmen. So zeigen nächtliche Messungen, dass die Babys und ihre Mütter viele Schlafstadien im gleichen Takt durchlaufen. Kein Wunder, dass neben der Gehirnaktivität auch Herzfrequenz, Muskelspannung und die Atmung in etwa synchron verlaufen!“ (Quelle: https://www.familienhandbuch.de/babys-kinder/entwicklung/saeugling/schlafen/DergemeinsameSchlafausSichtderEvolution.php)
Im Elternbett wird häufiger gestillt
Familien, die Familienbetten nutzen, weisen meist einen kindorientierten, alternativen und liebevollen Erziehungsstil auf. Co-Sleeping bietet für Babys und ihre Mütter viele Vorteile: So werden Kinder, die im Familienbett schlafen, länger und öfter gestillt. Das wiederum erspart der Mutter das mehrmalige, nächtliche Aufstehen und die Unruhe, die dadurch entsteht. Etwas ältere Babys finden oft auch ganz allein an die Brust der Mutter, so dass die nur halbwach wird dabei. Auch das Kind schläft dann meist problemlos wieder ein. Es steigert sich gar nicht erst in verzweifeltes Hungergeschrei, verschluckt sich nicht unter seinen Schluchzern und muss sich nicht erst langsam beruhigen. Mutter und Kind sind wesentlich ausgeschlafener und ausgeruhter, was auch den Tag ruhiger und entspannter macht.
Babys sollten idealerweise immer nah bei ihren Eltern schlafen. Das ist bereits in der menschlichen Natur so vorgesehen. Das Hormon ‚Prolaktin‘ ist für die Muttermilchproduktion verantwortlich und soll unter diesen Schlafbedingungen, zusammen mit dem eigenen Kind, besonders gut fließen. Außerdem haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass Kinder, die gestillt werden, durchschnittlich einen höheren IQ haben.
Expertin Nicola Schmidt hat sich für ihr Buch „artgerecht – Das andere Babybuch“ mit dem Thema Schlafen beschäftigt. Sie sagte der „Huffington Post“: „Nehmt die Kinder mit ins Bett, ihr spart euch hinterher den Nachhilfeunterricht“. Aktuelle Studien würden zeigen: Kinder, die länger und häufiger gestillt werden, haben später einen um bis zu zehn Punkte höheren IQ.
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